Interview mit den Tourenleiterinnen Nathalie Villière und Susanne John - ADFC Mettmann

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Mettmann

Interview mit den Tourenleiterinnen Nathalie Villière und Susanne John

Nathalie und Susanne, bei unserer Anfrage für ein Interview habt ihr darum gebeten, im Doppelpack Rede und Antwort zu stehen

Interview mit den Tourenleiterinnen Nathalie Villière und Susanne John

Nathalie und Susanne, bei unserer Anfrage für ein Interview habt ihr darum gebeten, im Doppelpack Rede und Antwort zu stehen. Warum?

Unser Motto ist: Gemeinsam sind wir unschlagbar 

Seit ca. zwei Jahren fahren wir viele Mettmanner Touren gemeinsam im Doppelpack und führen unsere Touren abwechselnd mit zweifach guter Laune und doppeltem Humor. Wir ergänzen uns einfach prima und mit vier Augen finden wir sehr zur Freude unserer Mitradelnden nicht nur immer wunderschöne neue Radwege, sondern auch die besten Cafés, Eisdielen und Biergärten in der Umgebung.

Bitte stellt euch doch kurz einmal vor. Wie waren eure Anfänge beim ADFC und seit wann leitet ihr Touren?

Susanne: Meine ersten ADFC-Touren waren die Freitagsabendtouren mit anschließendem Umtrunk im Tennisclub in Mettmann mit sehr netten Leuten und guter Laune. Das hat mir sofort sehr viel Spaß gemacht. Im Jahr darauf wurde das Tourenportal plötzlich voller, es gab eine neue Tourenleiterin – Nathalie! Und SCHWUPS hat sie mich mit dem „Ich-Will-TourGuide-Werden-Virus“ infiziert. Ich bin dann den gesamten Sommer 2023 als „Auszubildende“ bei Nathalie mitgefahren, bevor ich dann im Herbst 2023 mein eigenes TourGuide-Zertifikat gemacht habe. Und seitdem sind wir auch offiziell ein Dreamteam!

Nathalie: Als Stadtradeln-Koordinatorin für die Stadt Mettmann habe ich bereits seit Ende 2018 sehr viel positive Unterstützung durch den ADFC Mettmann erfahren. So beschloss ich 2019 nicht nur in den ADFC einzutreten, sondern 2022 auch eine Ausbildung zum TourGuide zu absolvieren. Mein Ziel war und ist es, überwiegend am Wochenende Tagestouren abseits der Straßen in unsere herrliche Umgebung anzubieten und gleichzeitig mit unseren sehr netten Teilnehmern eine gute Zeit zu verbringen. „Gemeinsam statt einsam radeln“ ist mein Motto. Mittlerweile haben sich hierdurch auch viele intensive Freundschaften entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte.

Eure Fahrradtouren finden oft unter einem bestimmten Motto statt. Wollt ihr uns schon verraten, auf welche Touren sich Fahrradbegeisterte in der kommende Saison 2025 freuen dürfen?

Wir sind bekannt für unsere „Blümchenpflücker-Touren“, d.h. das Tempo ist mit ca. 15-18 km/h eher gemütlich und wir halten auch gerne öfters für Sightseeing- und Fotostopps oder auch mal zum Blümchen pflücken . Besonders viel Wert legen wir auf gemütliche und ausgedehnte Pausen in Biergärten, Cafés oder Eisdielen.

Zu unserem festen Programm gehören im Frühjahr diverse „Blümchentouren“, z.B. zur Tulpen-, Kirsch-, Krokus- oder Magnolienblüte.

Bei den „Törtchen-, Eis- und Hüftgoldtouren“ erkunden wir die besten Cafés und Eisdielen in der Umgebung. Besonders beliebt sind auch die Feinschmecker-Picknick-Touren, sei es zum Sonnenuntergang an den Unterbacher See oder zum Feuerwerk auf die Rheinwiesen. Bei den Feinschmeckertouren tragen alle Teilnehmer etwas zu einem großen Buffet bei und schlemmen gemeinsam auf der Picknickdecke.

Auf der Suche nach den Prinzen zieht es uns auf den „Schlössertouren“ zu den Prunkbauten und Herrenhäusern in die Umgebung.

„Bildungstouren“ wie z.B. die Steinbruchtour sowie „Industriekultur-Touren“ ins Ruhrgebiet dürfen natürlich auch nicht fehlen und stehen in diesem Jahr auf dem Programm (z.B. Halden- und Zechentouren, Tiger & Turtle, Tetraeder usw.). Hier geht es dann oft um die (Curry-)Wurst.

Wie es der Name schon erahnen lässt, führen unsere „Wasser- und Naturtouren“ oft entlang des Rheins, der Ruhr, der Wupper oder durch die Wälder, Heiden und Naturschutzgebiete der Umgebung.

Erstmalig bieten wir in diesem Jahr eine Mehrtagestour an den traumhaften Niederrhein und die Maas an. Darauf freuen wir uns besonders.

Was begeistert euch am meisten daran, TourGuide zu sein?

Uns spornen an und begeistern immer wieder die vielen positiven Reaktionen unserer Teilnehmenden, wenn sie auf unseren Touren immer wieder mal neue unbekannte Orte und wunderschöne neue Wege entdecken.

Wir versuchen, in jede Tour neue Wege einzubauen und haben viel Spaß bei der Planung.

Die schöne gemeinsame Zeit mit den netten Menschen ist für uns beide sehr wertvoll.

Führt uns doch einmal durch den Prozess der Vorbereitung auf eine von euch angebotene Radtour. Welche Schritte unternehmt ihr, um eine Radtour zum Erfolg zu führen?

Nachdem in etwa das Ziel und die Länge einer Tour feststeht, planen wir die Streckenführung mit Komoot und wählen dabei möglichst schöne Radwege (aber auch Wald- und Feldwege) fernab der großen Straßen. Die meisten Strecken fahren wir tatsächlich auch vor oder kennen sie aufgrund vorangegangener Touren.

Steht die Strecke fest, informieren wir uns im Vorfeld über die Sightseeing-Highlights, an denen wir einen Stopp einlegen, um unseren Teilnehmern dann ein bisschen Input mitzugeben. Viel Wert legen wir auf die Auswahl der Pausen-Location.

Nachdem die Rahmenbedingungen feststehen, geben wir uns viel Mühe mit einer möglichst detaillierten Tourbeschreibung und laden dazu schöne Fotos ins Tourenportal. Die Interessenten wissen so ziemlich genau, welche Art Tour auf sie zukommt, sodass niemand überrascht wird und aufgrund falscher Erwartungen dann möglicherweise enttäuscht ist.

Berichtet uns doch mal von einer Notsituation, die ihr zu bewältigen hattet. Was ist passiert und wie ist die Situation für euch und die Beteiligten ausgegangen?

In der Gruppe Rad zu fahren ist tatsächlich nicht ganz ungefährlich. Die Aufmerksamkeit ist durch die Gespräche und die Eindrücke der neuen Umgebung oft eingeschränkt und auch die Abstände zwischen den Teilnehmenden sind für abrupte Stopps schon mal etwas knapp.

In den vergangen zwei Jahren hatten wir leider schon zwei Unfälle.

Bei dem ersten Unfall ist ein Teilnehmer mit dem Reifen in Straßenbahnschienen gekommen und dadurch gestürzt. Glücklicherweise hatte er nur ein paar leichte Prellungen und Abschürfungen.

Bei dem zweiten sehr unschönen Unfall hatte eine Teilnehmerin sehr abrupt und nur mit einer Hand die Vorderradbremse (Scheibenbremse) betätigt. Dadurch ist sie über den Lenker vom Radweg auf die Hauptstraße gestürzt. Gott sei Dank kam zu der Zeit kein Auto, aber sie blutete stark aus dem Mund, weil ihre Schneidezähne durch den Aufprall nach hinten gedrückt wurden. Die Teilnehmerin wurde auf eigenen Wunsch nicht ins Krankenhaus gefahren, sondern samt Fahrrad von ihrer Tochter abgeholt. Mittlerweile ist auch wieder alles verheilt und sie fährt wieder mit uns mit.

Wie alle ADFC-TourGuides haben wir eine Erste-Hilfe-Ausbildung und auch stets ein Erste-Hilfe-Set auf unseren Touren dabei und können eine Erstversorgung gewährleisten.

Trotzdem hatten wir bei diesem Unfall wackelige Knie und möchten dies nicht nochmal erleben.

Gibt es ein ganz besonderes Erlebnis während eurer TL-Zeit, an das ihr positiv oder negativ zurückdenkt und von dem ihr uns erzählen möchtet?

Letztes Jahr im Herbst hatte eine Teilnehmerin während einer Tour einen Platten. Wir haben dann gemeinsam versucht, diesen zu reparieren. Aus sämtlichen Packtaschen wurde das Werkzeug zusammengetragen, nur leider hatte keiner eine Zange mit und die wurde dringend benötigt.

Also war guter Rat teuer, aber es gab einige Meter entfernt ein kleines Haus mit Garage und Auto vor der Tür. Wir klingelten um nach einer Zange zu fragen. Der Hausbesitzer war so begeistert von unserer gemeinsamen Reparaturaktion, dass er uns seine Garage aufschloss und die gesamte gut ausgestattete Werkstatt zur Verfügung stellte. Auch seine Frau, die sich nach ca. 20 Minuten wunderte, warum er nicht zum Frühstück zurückkam, konnte ihn nicht davon abhalten sogar das geflickte Rad noch eigenhändig mit seiner Standpumpe aufzupumpen. Er hatte eine Menge Spaß mit uns und hat uns die restliche Tour gerettet. Schön, dass es solche hilfsbereiten Menschen noch gibt.

Negative Erfahrungen mussten wir glücklicherweise noch nicht machen.

Wie viele Kilometer fahrt ihr durchschnittlich im Jahr mit dem Fahrrad?

Wir fahren beide ca. 4.000 bis 5.000 Kilometer pro Jahr.

Viele Alltagsfahrten, die wir früher mit dem Auto gemacht haben, fahren wir jetzt mit dem Rad. Insbesondere in Mettmann ist man mit dem Rad deutlich schneller als mit dem Auto am Ziel und auch über Parkmöglichkeiten muss man sich keine Gedanken machen.

Was sind eure Lieblingstouren in der Umgebung bzw. was ist euer persönlicher Tourentipp?

Nathalie: Ich bevorzuge Fahrten durch die Natur durch Wälder und Felder und entlang von Bächen und Flüssen. Ich liebe das Angerbachtal, das Neandertal, das Wupper-Tal, die Hildener und Solinger Heide, die Elfringhauser Schweiz und auch das grüne Ruhrgebiet entlang der Ruhr und dem Baldeneysee.

Ich habe viele Lieblingstouren, die ich abwechselnd fahre und immer wieder variiere, um noch mehr von unserer traumhaften Umgebung kennenzulernen.

Susanne: In unserer näheren Umgebung fahre ich sehr gerne die Bahntrassen rund um Wuppertal und Solingen (Nordbahn-, Bergbahn- oder Korkenziehertrasse). Ich persönlich kann jedem nur empfehlen, das mittlerweile grüne Ruhrgebiet einmal mit dem Fahrrad zu erkunden. Ich komme gebürtig aus Essen und bin in den 1970er Jahren im grauen Pott, neben rauchenden Schornsteinen und teilweise bestialisch stinkenden Flüssen groß geworden. Wer heute durch das Ruhrgebiet fährt, wird sich wundern wie schön grün und fahrradfreundlich es dort ist. – Ich verspreche euch ein Erlebnis der ganz besonderen Art! Probiert es einmal aus oder meldet euch bei einer unserer Touren in den Pott einfach an.

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